Feedbacks der 50Plus-Umfrage

5 Fragen in 10 Minuten! Mit diesem Format bitten unsere direkt von der Arbeitslosigkeit betroffenen Networker die Stellenvermittlungen und Entscheidungsträger aus der Wirtschaft um ein kurzes Interview. Es ist ein Teil unseres 50Plus-Gesamtkonzeptes direkt den Austausch zu suchen, um das gegenseitige Verständnis zu fördern.

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Antworten von Stellenvermittlungen

Was können wir direkt Betroffene tun, um für einen Arbeitgeber attraktiver zu sein?

"Erfahrung und Zuverlässigkeit hervorheben. Offen für Neues sein und andere Branchen auch berücksichtigen."

"Offen sein für Neues. Dossier (CV, Motivationsschreiben) sollte sauber und gut aufgebaut sein. Firma berücksichtigen wo das Alter weniger eine Rolle spielt. Weiterbildung ist wichtig, um sich beruflich und fachlich aktuell zu halten. Als 50plus Arbeitnehmender sollte man den Jobwechsel sorgfältig planen. Vor allem nicht als Bittsteller auftreten, sondern als gleichberechtiger Partner."

"Sich körperlich und geistig fit zu halten. Den Willen zeigen etwas zu tun, sowie stetiges Interesse an Technik und Umwelt."

"Lohnstrukturen, Sozialbereich BVG anpassen Weiterbildung ist wichtig."

"Offen für Weiterbildung, sowie für Neues und auch bereit für eine andere Branche. Beim Lohn entgegenkommend sein und dies bei der Bewerbung angeben."

"Flexibel bleiben und neue Möglichkeiten suchen. BVG Leistungen für ältere Arbeitnehmer anpassen. Zum Arbeitgeber gehen und das Bewusstsein für die 50plus Thematik/Arbeitnehmer fördern. Mit Stärken: sehr sozial eingestellt, sowie facherfahrener, zuverlässiger und lojaler."

Gibt es einen wirtschaftlichen und/oder politischen Handlungsbedarf?

"Ja, man muss das Bewusstsein für die Älteren fördern und auf jeden Fall die Sozialkosten optimieren."

"Ja, man muss die Anstrengungen für die älteren Arbeitnehmer noch wesentlich mehr ausbauen und erweitern."

"Parlament soll handeln und sich mehr für 50plus-Arbeitnehmer einsetzen. Staatliche Unterstützung an einen Verband wie SAVE 50Plus Schweiz fördern. Es braucht beide Seiten, Staat und Verband. Nur so erhalten die betroffenen Arbeitnehmenden die Möglichkeiten sich optimal im Arbeitsmarkt zu präsentieren."

"Zustromhaltung regeln bezw. Zuwanderung steuern und so Inländervorrang fördern."

"Beides ist wichtig wirtschaftlich und politisch. Bewusstsein ist da für  das Thema 50plus-Arbeitsmarkt. Es wird viel zu viel geredet (Lippenbekenntnisse) aber wenig getan! Eigentlich sollte die 50plus Frage kein Thema sein, wenn wir doch Fachkräftemangel haben? Wir müssen die älteren Arbeitnehmenden vorziehen, aber leider herrscht der Kapitalismus und das Geld steht an erster Stelle. Der Staat kann zwar Gesetze erlassen, aber diese können umgangen werden."

"Für Leistungen der BVG eine gute Lösung finden. Dem Arbeitgeber auch "Zückerli" anbieten, neben den Verpflichtungen/Forderungen 50plus-Mitarbeitende zu berücksichtigen. Die Zuwanderung sollte gesteuert werden."

Was könnte die heutige Entwicklung für gesamtwirtschaftliche Auswirkungen haben?

"Menschliche Tragödien werden laufend zunehmen. Sozialkosten steigen Steuer- und Mehrwertsteuer werden erhöht."

"Soziale Kosten steigen und der Steuerzahler wird zunehmend belastet!"

"Know-how-Verlust für Unternehmungen! Die Arbeitslosenquote steigt und die Sozialwerke sind bereits überlastet! Der Betroffene verliert die Anerkennung, wird krank und erleidet eine Depression. Durch die demografische Entwicklung wird die ältere Generation grösser sein als die Junge. So muss die junge Generation vermehrt für die Älteren aufkommen und es kann ein Generationenkonflikt entstehen. Im Gegenzug steigt aber auch der Druck, dass wieder mehr 50plus-Arbeitnehmer gefragt sind."

"Sozialwerke sind komplett überfordert! Erfahrung und Know-how-Verlust bei Unternehmungen! Akuter Fachkräftemangel auch durch die demografische Veränderung!"

"Know-how geht verloren und die Erfahrung von älterer Mitarbeitenden. Firma verliert Wissen und das könnte sich bis zum Konkurs ausweiten!" 

"Know-How geht verloren. Da die jüngere Generation oft kurzfristig in der Unternehmung bleibt, im Gegensatz zu der älteren Generation die eine langfriste Anstellung sucht. Die Entwicklung wird auch immer schneller und der Mensch kommt dem nicht mehr ganz nach. So gibt es vermehrt Gesundheitsprobleme und die Kosten steigen."

Antworten von                                   direkt Betroffenen

Was können ältere Arbeitnehmende tun, um den Arbeitsplatz nicht kurz vor der Pensionierung zu gefährden?

"Bereit sein für flexible Arbeitszeit- /Beschäftigungsmodelle. Aktuellen sozialen Status, bewusst und selbstkritisch hinterfragen."

"Ihre Lohnvorstellungen bezüglich ihrer Leistungsfähigkeit revidieren und vielleicht beratend im Hintergrund mitwirken."

Was können ältere Arbeitnehmende tun, um für den Arbeitsmarkt attraktiver zu sein?

"Die Wichtigkeit von Berufserfahrung noch mehr hervorheben, indem sie entsprechende Szenarien aufzeigen, welche dem Arbeitgeber mittel- bis längerfristig einen Mehrwert generieren."

"Gesellschaftlicher Jugendkult bewusst nicht mitzelebrieren, sondern mit Stolz die Lebenserfahrung als nachhaltige Effizienz (weniger Leerläufe) vermarkten."

Ab wie vielen Jahren ist ein Mensch ein älterer Arbeitnehmender?

"Je nach Branche /Hierarchiestufe, sicher schon ab 40."

"Es spielt generell nicht so sehr eine Rolle wie lange Mann/Frau beim gleichen Arbeitgeber angestellt ist, solange er sich stetig weiterbildet und nicht einfach beim altbewährtem stehen bleibt."

Warum lehnen die RAV's und die Sozialhilfe jegliche Kooperation mit SAVE 50Plus Schweiz kategorisch ab?

"Weil sie selbst mit der Situation überfordert sind und einzig den politischen Auftrag erfüllen, um sich nicht mit der Wirtschaft anlegen zu müssen!"

"Konkurrenzdenken und verlassen der anonymen Wohlfühl -Oase."

"Weil sie keine Kontakte zu den Firmen haben, sie erfüllen ihren beruflichen Auftrag nicht! Es heisst " Regionale Arbeitsvermittlung" jedoch ist es eine bürokratische Institution geworden, die nur verwaltet und bewertet." 

Was können Stellenvermittlungen in Kooperation mit SAVE 50Plus Schweiz bewirken?

"Langfristig die Gesellschaft politisch wachrütteln."

"Sie könnten allfällige künftige Arbeitgeber vermehrt vom Mehrwert eines älteren Mitbewerbers überzeugen und entsprechende Pools für ältere Arbeitnehmer schaffen."

"Mit ihnen zusammenarbeiten, sich informieren! Gemeinsam an die staatlichen Stellen wenden."

Allgemeine Kommentare

S. Dolski

"Das ist ein gesellschaftliches Problem und muss meiner Meinung nach, viel mehr in der Öffentlichkeit diskutiert werden, in Zeitschriften, im Fernsehen und in Foren."

Claudio Hauri, Aarau

"Wir "Alten" müssen /sollen uns solidarisch mit der Gesellschaft verhalten. Egoismus ist demnächst so nicht mehr finanzierbar. Selbstkritisch und bewusst hinterfragen ob wir wirklich den sozialen Status immer weiter so in die Höhe treiben wollen /können? Muss ein "Junger" wirklich unsere Zweitwohnung in Südfrankreich mitfinanzieren?"

Anonym

"Als ehemaliger langjähriger Mitarbeiter in einem kleinen KMU (Familienbetrieb) war ich Hauptverantwortlicher in den Bereichen Administration und Buchhaltung d.h. ein sog. Allrounder / Generalist. Leider wurde über die Firma aufgrund der schlechten Auftragslage Ende 2013 der Konkurs eröffnet. Ich musste aufgrund mehrmonatiger Lohnzahlungsausstände Mitte 2013 auf Anraten der ALK das Arbeitsverhältnis fristlos kündigen und bin seither auf Jobsuche, leider bisher (nach bereits weit über 300 Bewerbungen) erfolglos. Ich (mittlerweilen 50) bin seit Mitte Juni 2015 ausgesteuert und habe bis heute noch keine Sozialhilfe erhalten (SKOS-Richtlinien sei dank!)"